Brühlbergturm

Eigentlich wollte ich schon viel länger mit Timelapse-Aufnahmen experimentieren. Aber dafür braucht man noch mehr Zeit, als für die Nachtaufnahmen. Ich habe mir aber fest vorgenommen, wenn ich mit meiner noch anzuschaffenden Wanderausrüstung mit Zelt, im Sommer in die Berge gehe und dort übernachte, die Kamera auch gleich für Zeitraffer durchlaufen zu lassen.
Bevor ich das mache und nachher feststelle, war leider nichts, weil der Kameramann zu blöd war, will ich zuerst ein paar Testaufnahmen in der näheren Umgebung machen.
Also Wecker stellen, um drei Uhr aufstehen und ab geht’s. Und wer mich kennt, der weiss; das ist ein grosses Opfer :)
Oben am Turm angekommen stelle ich fest; zu spät! Es hat bereits ein Lichtstreifen am Horizont. Man merke: eine Stunde vor Sonnenaufgang reicht nicht. Mindestens anderthalb oder besser zwei Stunden vorher da sein.
Natürlich baue ich trotzdem meine Kamera auf, mache meine Belichtungsmessungen mit meinen üblichen Parametern und lasse den Intervalometer laufen. Alle 20 Sekunden ein Bild.
Um 4 Uhr habe ich mit einer Belichtungszeit von 15 Sekunden bei 400 ISO angefangen. Nach ca. 360 Aufnahmen habe ich um 6 Uhr bei einer Belichtungszeit von 1/500 Sekunde bei 100 ISO wieder aufgehört. Das entspricht, falls ich richtig gerechnet habe einem Dynamikumfang von 15 Blendenstufen. Da das noch nicht genug war sind die Bilder am Schluss leider etwas überbelichtet. Was allerdings bei direktem Gegenlicht sowieso schwierig ist. Weil man da die Wahl hat, entweder Sonne überbelichtet oder Vordergrund unterbelichtet.
Ein weiteres Problem was sich stellt, das wusste ich schon vorher, sind die Blendenanpassungen während der Belichtungsreihe. Die machen sich nämlich nachher im Film unangenehm durch Helligkeitshüpfer bemerkbar. Aber dafür hat Gunther Wegner auf seiner Homepage ein Tool für Lightroom zur Verfügung gestellt. Mit dem Programm LRTimelapse lassen sich solche Helligkeitsunterschiede wieder ausbügeln. Das habe ich auch in meinem allerersten Zeitraffer gut hinbekommen. Diesmal allerdings, hat es leider nicht funktioniert. Darum muss ich nochmals einen Versuch starten. Falls es dann wieder nicht klappt, steht die Frage aus, wie ich die Aufnahmetechnik verändern muss, damit man das Pumpen in den Griff bekommt.

Mitten während den Aufnahmen ertönt unten aus dem Wald ein lauter Schrei, gefolgt von Schritten. Ich dachte mir noch, hoffentlich kommen die nicht auf den Turm. Und schon war’s zu spät. Laut polternd kamen zwei Typen die Turmtreppe herauf gerannt.
Wie es sich herausstellte Studenten die nach ihrer Abschlussfeier auf dem Brühlbergturm noch den Sonnenaufgang sehen wollten. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählten mir, dass sie Aviatik studiert haben und nun weiter eine Ausbildung zum Piloten machen. Um dann, wenn alles gut geht, Militärjets zu fliegen – viel Glück! Sie baten mich noch ein Erinnerungsbild zu schiessen, welches ich dann auch noch verkackt habe, weil immer noch der manuelle Fokus eingestellt war, kann man leider schlecht sehen im Weitwinkel – sorry Jungs :(

Die Makrospinne

Ich arbeitete gerade gemütlich am Computer, als ich sie bemerkte: Da sass sie rechts vom Mauspad und glotzte mich an: Die Spinne.
Und sofort hat mich die Hektik gepackt: reichte die Zeit wäre sie noch da?
Ein Stockwerk raufrennen, Kamera und Stativ schnappen. Wieder runter, Makroobjektiv auf die Kamera, Stativ aufstellen. Nochmals rauf, die Raynox Nahlinse holen und auch noch drauf gepackt. Der Ringblitz muss auch noch halten, Stativ richtig einstellen. Mist, es kippt! Nochmals rauf und das grössere Stativ holen.
Wo ist jetzt die Spinne? Oh nein sie verdrückt sich gerade unter meinem Schreibtischchaos. Mit einem Kugelschreiber habe ich sie wieder zurück getrieben. Husch husch und jetzt brav sitzen bleiben. Das Teilchen war nur gerade 5mm gross und schon: Blitz!! – ist sie im Kasten :)