Wissmilenpass

Glarus01Nach dem letzten Ausflug in die Flumserberge, hat es mich schon gewurmt, dass ich keine Nachtaufnahmen machen konnte. Darum habe ich dauernd die Wetterkarten studiert und auf eine neue Gelegenheit gelauert. Zwei Wochen später am 2. März kam sie dann. Bestes Wetter angekündigt. Keine Wolken am Himmel, ausser der Dauernebel im Unterland. Aber oberhalb war einfach nur bestes Wetter.
Also Rucksack wieder gepackt. Diesmal wollte ich gar nicht erst zur Spitzmeilenhütte, sondern direkt zum Wissmilenpass und da im Biwak übernachten. Nachdem ich den Japaner das letzte Mal bei -15° draussen habe schlafen sehen und es heute nur -5° werden sollte, wollte ich das endlich auch testen. Zudem habe ich nochmals 3 Kilo wegoptimiert und meine Astronomische Nachführung zu Hause gelassen. Also “nur” 16kg auf dem Buckel.
Ich bin kurz vor dem Mittag los, damit ich rechtzeitig oben bin und mit dem ganzen Anmarsch sicher vor dem Sonnenuntergang auf dem Berg oben stehe. Um ca. 14 Uhr bin ich dann auf dem Maschgenkamm losgelaufen, beim queren der steilen Skipiste verlor schon das erste mal den Halt und schlitterte auf dem Hintern 20m den Hang hinunter. Danach wollte ich nicht mehr bis ganz runter zur Alp Panüöl und ging darum anderen Spuren direkter Richtung Alp Fursch Richtung Süden.
Was für eine SCHEISSIDEE! Die Spuren waren schnell nicht mehr vorhanden und ich musste durch den Tiefschnee stapfen. Der Hang war sehr steil und der Schnee hatte durch die Sonne bereits eine dünne Eisschicht oben dran. Ich bin immer wieder bis zu den Knien eingesunken und das trotz der Schneeschuhe.
Als ich dann ca. eine halbe Stunde später im Talkessel unten war, wars vorbei. Ich hatte mich bereits ausgepowert und pfiff aus dem letzten Loch. Jetzt auch noch den ganzen Weg bis auf den Gipfel war nun undenkbar. Schweren Herzens musste ich dann abbrechen und ich ging zurück Richtung Alp Panüöl. Bereits auf dieser Strecke, welche noch ganz flach ist musste ich alle paar Schritte eine Pause machen. Ein freundlicher Skifahrer nahm dann meinen Rucksack mit bis Panüöl.
Aber jetzt kam noch der steile Anstieg bis hoch zum Maschgenkamm. Meine Fresse, alle 5 – 10 Schritte musste ich eine Pause einlegen. Ich war so was von fix und fertig. Die ganzen Wanderer guckten schon ganz besorgt.
Auf den letzten Drücker kam ich dann wieder oben an und konnte noch die letzte Talfahrt nehmen. So was muss nicht mehr sein, in Zukunft muss noch mehr Gewicht runter und ich brauche Tourenskier, dann hätte ich mir die ganze Schinderei bis hinunter sparen können. Ausserdem kann man am Morgen gleich bis ins Tal fahren und muss nicht warten bis die erste Bahn wieder fährt.
Frustriert fuhr ich wieder nach Hause. Kein Bild in der Kamera und als kleines Highlight sah ich dann diese tolle Beleuchtung im Glarnerland, nachdem der Nebel am Abend aufriss und die letzten Sonnenstrahlen durchliess.

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