Nachtfotos

Equipment

Eigentlich funktioniert es mit allen Spiegelreflexkameras, die Knipsen mit ihren kleinen Sensoren, darauf komme ich noch zurück, lassen wir mal aussen vor. Welche Kameras am besten sind, habe ich schon in einer Testreihe ermittelt, welche aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Das wichtigste für Nachtaufnahmen ist aber ein Lichtstarkes Objektiv. Am besten ein Weitwinkel mit mindestens f1/2.8.
Das ist darum wichtig, damit man möglichst viel Licht einfangen kann. Dies setzt sich aus drei Faktoren zusammen.

1. Die Brennweite

Je grösser die Brennweite, desto kürzer ist die mögliche Belichtungszeit, bevor sich die Erdrotation bei den Sternen als Striche, bemerkbar macht. Dafür gibt es schöne Formeln, aber als Anhaltspunkte gilt folgendes: 11mm 30sek, 16mm 13sek, 50mm 4sek an einer Cropkamera 16mm 30sek, 50mm 10sek (mehr unter drittens)

2. Die Blendenöffnung

Die maximal mögliche Blendenöffnung wird im Verhältnis zur Brennweite angegeben und ist darum immer 1/f. Wenn also von einer Blende 2.8 die Rede ist, dann ist gemeint 1/2.8. Darum bedeutet eine grössere Blendenzahl eigentlich eine kleinere Blende, sprich ein kleineres Loch, durch welches Licht auf den Sensor fällt. Damit ist auch klar warum eine möglichst grosse Blendenöffnung für Nachtaufnahmen wichtig ist, damit mehr Licht auf den Sensor fällt.

3. Die Sensorgrösse

Bei allen Kompaktkameras ist der Sensor dermassen klein, dass es bei den heutigen Megapixelwerten zu einem enormen Rauschen kommt, besonders bei dunklen Szenen. Darum können wir diesen Kameratyp gleich vergessen.
Eine Spiegelreflexkamera hat in der Regel eine Sensorgrösse, welche dem früheren Filmformat APS-C entspricht. Bei diesen Geräten spricht man von “Crop-Kameras” gemeint ist damit, dass das Bild, im Verhältnis zum früheren Kleinbildformat, beschnitten oder in englisch ge-croppt ist. Darum muss die Brennweite bei diesen Kameras mit dem Faktor 1.6 multipliziert werden, um die effektive Brennweite zu erhalten. Und darum kann bei einer Cropkamera nicht so lange belichtet werden, bis Sternstreifen sichtbar werden.
Bei den teureren Spiegelreflexkameras wird hingegen ein Vollformat Sensor verwendet. Das bringt für Nachtaufnahmen zwei Vorteile: erstens ist die Brennweite mit dem gleichen Objektiv kleiner und man kann darum länger belichten und zweitens wird die Fläche eines Bildpunktes (Pixel) auf dem Sensor grösser und kann daher mehr Licht aufnehmen und es entsteht ein geringerer Rauschwert. Allerdings sind die VF Kameras einiges teurer als die Crops und meistens benötigen diese auch noch teurere Objektive.

Ich habe mit einer Canon 60D mit einem Tokina 116 DX angefangen, aber auch die 550D und 600D besitzen den gleichen Sensor. Später bin ich auf eine 5D Mark II mit einem Canon 16-35mm 2.8L umgestiegen, da ich gemäss eigener Testreihe überzeugt bin, dass die 5D ein noch besseres Rauschverhalten hat.

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